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Speicherkarten für Smartphones und Tablets

09. November 2017

Karten-Norm, Kapazitätsklassen und Formatierung

microSDs sind kleine praktische Karten, mit denen man den internen Speicher auf Smartphone oder Tablet erweitern kann. Die Speicherklarten werden mit verschiedenen Fassungsvermögen, Geschwindigkeitsklassen und mit unterschiedlicher Ausstattung angeboten.

 

Wer schon einmal eine Speicherkarte in der Hand hatte, weiß, dass das kleine Stück Plastik vollgedruckt ist mit Abkürzungen und Logos, die Aussagen über Technik und Tempo treffen. Was diese aber genau bedeuten, wissen die wenigsten. Hier eine kleine Übersicht zu den gängigsten Abkürzungen:

 

microSD/SDHC/SDXC

Die ursprüngliche Speicherkarten-Norm ist microSD (SecureDigital), die nur Karten bis 2 Gigabyte (GB) vorsah. Mit der SDHC-Norm (Standard Secure Digital High Capacity) sind schon Kapazitäten bis zu 32 GB möglich, mit SDXC-Karten (Secure Digital Extended Capacity) bis 2 Terabyte. Der Unterschied zwischen den Kapazitätsklassen liegt in der maximal unterstützten Speichergröße sowie im verwendeten Dateisystem.

 

microSD-Karten haben sehr Kompakte Maße (11 mm × 15 mm × 0,7 mm) und sind sehr leicht (0,25 g). Sie sind im Wesentlichen SD-Speicherkarten mit verkleinertem Gehäuse. Daher gelten auch für sie dieselben technischen Spezifikationen. So gibt es beispielsweise analog zu SDHC- auch microSDHC-Karten mit Kapazitäten ab 4 GB und die Einteilung in Geschwindigkeitsklassen.

 

UHS-I/UHS-II

Die ersten SD-Karten konnten Daten mit maximal 50 Megabyte pro Sekunde (MB/s) übertragen. Mit der UHS-I-Technik kletterte das Tempo auf 104 MB/s. Karten mit UHS-II-Technik bieten ein Maximaltempo von 312 MB/s und sind an einer zweiten Reihe Kontakte erkennbar.

 

Class

Während man bei den microSD-Karten die Speichergröße derzeit in microSDHC und microSDXC unterteilt, differenzieren sich die Modelle auch durch ihre Class. Die jeweilige Klasse gibt die Schreibgeschwindigkeit in Megabyte pro Sekunde an. Auf der Karte wird die Klasse in Form eines nach rechts geöffneten Kreises dargestellt. Der Wert entspricht der minimalen Schreibtransferrate in Megabyte pro Sekunde. Eine microSD Class 10 kann also mit mindestens 10 MB/s beschrieben werden - es können aber auch mehr MB/s sein.

 

Geschwindigkeitsklassen

SD-Bus-Modus

Minimale/Maximale Schreibgeschwindigkeit in MB/s

UHS 2

UHS-I, UHS-II

30/312

UHS 1

UHS-I, UHS-II

10/104

Class 10

High Speed

10/80

Class 6

Normal Speed

6/48

Class 4

Normal Speed

4/32

Class 2

Normal Speed

2/16

 

Anwendungsbereiche der verschiedenen Klassen

Karten mit UHS-I/UHS-II sind vor allem geeignet für 4K-Filmaufnahmen, für lange Serienbildreihen sowie für Anwendungen, bei dem ein schnelles Kopiertempo gewünscht wird. Wichtig: Um die volle Geschwindigkeit des UHS-Standards nutzen zu können, wird ein USB-3.0-Kartenleser benötigt.

 

Karten mit Class 6 und 10 haben eine höhere sequentielle Schreib- und Leserate. Das ist vor allem dann wichtig, wenn große Datenmengen auf die Speicherkarte übertragen werden, beispielsweise bei der Aufnahme von HD-Videos, beim Zugriff auf Alben mit hochauflösenden Fotos oder dem Kopieren von sehr großen Dateien.

 

Karten der 2. und 4. Klasse besitzen in der Regel eine höhere Geschwindigkeit beim wahlfreien Zugriff. Vor allem bei Funktionen des Betriebssystems (Laden von System- beziehungsweise Anwendungsdateien) sowie bei Anwendungen (Apps), die auf die Speicherkarte ausgelagert werden (App2SD), ist das von Bedeutung.

 

U1/U3

Das Schreibtempo einer SD-Karte wird mit UHS-I- oder UHS-II-Technik angegeben. U1 steht für 10 MB/s, U3 für 30 MB/s.

 

V6-V90

Hierbei handelt es sich um eine Schreibtempoangabe für Videoaufnahmen. Die Spanne reicht von 6 bis 90 MB/s.

 

A1

A1 ist eine neue Geschwindigkeitsangabe. Dabei  muss die Karte eine bestimmte Anzahl von Zugriffen pro Sekunde schaffen (1.500 beim Lesen, 500 beim Schreiben). Das soll höhere Geschwindigkeiten beim Starten von Apps von der Karte ermöglichen.

 

Die richtige Speicherkarte finden

Doch welche Speicherkarte ist für welchen Zweck nun die richtige? Wer sich einfach blindlings irgendeine Karte zulegt, kann die falsche erwischen. Das führt schnell zu Frust, wenn die Karte zu langsam ist, sie zu wenig Speicherkapazität bietet oder unnötig teuer ist.

 

Wer auf die microSD-Karte lediglich Fotos und HD-Videos aufnehmen möchte, kommt mit Class 4 oder Class 6 Karten aus. Für Foto-Serienaufnahmen und Full-HD-Videos sollte es schon eine Karte der Class 10 oder UHS Class 1 sein. Für die Aufnahme von 4K2K-Videos ist eine UHS-II microSD ratsam.

 

Wer auf die Speicherkarte nur ein paar Apps, Fotos und einige Songs speichern möchte, braucht kein 220-GB-Modell. In diesem Fall reicht eine günstigere 16-GB-Karte aus. Soll die Karte mit Videos, ganzen Musiksammlungen oder größeren Apps bestückt werden, dann sind größere Modelle ab  32 GB ratsam.

 

Mittlerweile sind auch Speicherkarten mit Kapazitäten bis zu 512 GB erhältlich. In den meisten Fällen genügen aber die deutlich günstigeren Varianten mit 64 oder 128 GB. 128 GB reichen beispielsweise  für etwa 1.100 Stunden Musik, rund 12.000 JPEG-Fotos, neun Stunden Full-HD-Video oder knapp drei Stunden 4K-Videos.

 

Zusammenfassung

Bevor man sich eine microSD-Karte zulegt, sollte man den Speicherbedarf ermitteln und auf die Kompatibilität zum Mobiltelefon achten. Daraus ergibt sich dann automatisch die Kapazitätsklasse SDHC oder SDXC.

 

Welche Lese- und Schreibgeschwindigkeit die microSD unterstützen muss, ist von der gewünschten Anwendung abhängig. Wer 4K-Videos aufzeichnen will, muss eine Karte mit höherer Schreibgeschwindigkeit kaufen, als wenn er nur HD-Videos aufnehmen will. Sollen von der Karte aus auch Apps gestartet werden, dann muss man ein Modell mit höherer Lesegeschwindigkeit wählen, als beispielsweise beim einfachen Abruf von Fotos.

 

Wer ein älteres Smartphone- oder Tablet-Modell besitzt, sollte auf den unterstützten Bus-Modus achten. Schnelle und teurere UHS-kompatible Karten schaffen in Smartphones und Tablets mit Standard- oder High-Speed-Modus keinen Geschwindigkeitsvorteil.