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Smartphone-Tarife für Kinder – Prepaid oder Laufzeitvertrag

31. Januar 2018

Prepaid-Tarife

Bei Prepaid-Tarifen bezahlt man im Voraus. Man kauft sich eine Prepaid-Karte, die mit einem bestimmten Guthaben ausgestattet ist. Dieses Guthaben kann dann für Telefonie, SMS und Internet genutzt werden. Bei Prepaid-Angeboten gibt es immer einen Basis- oder Einheitstarif. Dabei werden Anrufe, SMS und Internet pro Minute/SMS/Megabyte (MB) abgerechnet. In der Regel sind das um die 9 Cent. Zum Basistarif können unterschiedliche Surf-Optionen dazu gebucht werden. Von Minuten- und Stunden-Paketen bis zum 3-Monats-Tarif ist alles dabei.

 

Vorteile

Prepaid-Tarife haben den Vorteil, dass die Eltern den Höchstbetrag für die Smartphone-Nutzung festlegen. Somit behalten die Eltern die volle Kostenkontrolle und den Überblick über die Smartphone-Nutzung des Nachwuchses. Zudem lernt das Kind mit einem Prepaid-Vertrag, mit einem zur Verfügung stehenden Geldbetrag zu haushalten. 

 

Das Angebot an Prepaid-Anbietern und Tarifen ist groß. Neben Mobilfunkmarken wie Vodafone, o2, Congstar oder blau.de bieten auch immer mehr Lebensmittel-Discounter (z.B. Aldi, Lidl), Geschäftsketten (z.B. Tchibo, Galeria Kaufhof) oder Fernsehsender (z.B. N24, Pro7) Prepaid-Tarife an. Die Konkurrenten liefern sich mitunter einen harten Preiskampf. Das kommt wiederum den Kunden zugute. So gibt es mittlerweile Angebote für 7,5 Cent pro Minute/SMS. Der Preis pro MB liegt dagegen oft höher – bei bis zu 50 Cent. Nutzt das Kind häufig das mobile Internet, sollten die Eltern besser über eine Surf-Option nachdenken.

 

Nachteile

Ein Nachteil bei Prepaid-Angeboten ist, dass nach Verbrauch des Guthabens nicht mehr telefoniert, gesimst und gesurft werden kann. Im Notfall kann das Handy also nicht eingesetzt werden. Es gibt jedoch Tarife, bei denen eine bestimmte Nummer immer erreichbar ist – auch wenn das Guthaben aufgebraucht wurde. Generell sollten Eltern zur Sicherheit des Kindes immer darauf achten, dass ein Restguthaben auf der Sim-Karte ist.

 

Ein weiterer Nachteil: Eltern können kritische Dienste wie teure Sonderrufnummern oder Internet-Zugänge über den Anbieter nicht sperren lassen. Für solche Sonderrufnummern fallen bis zu mehrere Euro pro Minute an. Einige Dienste wie Wetteransage, Horoskop, Staumeldungen oder Auskunft sind auf dem Smartphone vom Hersteller bereits voreingestellt. Diese Nummern sollten Eltern aus dem Telefonbuch löschen. Nur so kann vermieden werden, dass der Nachwuchs teure Anrufe tätigt.

 

Laufzeitvertrag

Bei Postpaid-Tarifen wird im Nachhinein gezahlt – in der Regel bekommt der Nutzer eine Rechnung, die er dann begleichen muss. Zudem bindet sich der Kunde für eine gewisse Zeit an den jeweiligen Anbieter. Es gibt Tarife, die bereits nach einem Monat wieder gekündigt werden können. Die Regel sind aber Angebote mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten. Bei den Postpaid-Tarifen wird unterschieden zwischen Tarifen mit Minuten-Paketen und Allnet-Flatrates. Angebote mit Minuten-Paketen beinhalten in der Regel neben einer Internet-Flat eine bestimmte Anzahl an Frei-Minuten und/oder Frei-SMS. Allnet-Flatrates kombinieren eine Internet-Flatrate zum Surfen mit einer Telefon-Flat für Telefonie und/oder einer SMS-Flat für das Versenden von Kurznachrichten. Aber: Nicht immer werden mit der Flatrate alle Netze abgedeckt. Hier sollten Eltern genau hinsehen, um zusätzliche Kosten zu vermeiden.  

 

Vorteile

Wer das Nutzungsverhalten seines Kindes gut kennt, kann die passende Smartphone-Flatrate und somit auch das entsprechend günstigste Angebot buchen. Zudem haben Eltern bei einer Flatrate die volle Kostenkontrolle. Wird bei der mobilen Internetnutzung das Inklusiv-Volumen aufgebraucht, fallen keine weiteren Kosten an. Es wird lediglich die Surf-Geschwindigkeit auf GPRS-Niveau gebremst. Beinhaltet der Tarif eine Telefon-Flat in alle Netze, kann der Nachwuchs jederzeit und unbegrenzt telefonieren. Eltern sollten zuvor aber genau prüfen, ob der Tarif wirklich alle Netze abdeckt. Es gibt Flatrate-Optionen, die nur Telefonate in das Netz des Anbieters abdecken, nicht aber die Mobilfunknetze der Konkurrenz.

 

Smartphone-Flatrates werden mittlerweile auch mit kurzen Laufzeiten angeboten. Somit muss man sich nicht zwingend zwei Jahre an einen Anbieter binden. Wer dennoch einen 24-Monats-Vertrag eingeht, bekommt häufig Vergünstigungen – etwa auf die Monatsgebühr oder auf einmalige Kosten wie den Anschlusspreis. Langzeitkunden profitieren auch von bestimmten Extra-Services. Dazu zählt unter anderem das Sperren bestimmter Rufnummern oder Internet-Dienste. Bei einigen Anbietern kann auch der komplette Internetzugang auf dem Handy deaktiviert werden. Zudem werden bei diesen Mobilfunk-Paketen Smartphones vergünstigt angeboten. Das ist praktisch, da kein zusätzliches Budget für ein neues Smartphone eingeplant werden muss.

 

Telefoniert und simst das Kind viel und ist es dabei noch regelmäßig im Internet unterwegs, ist eine Allnet-Flatrate gegenüber Prepaid-Angeboten oft günstiger. 

 

Nachteile

Ein Nachteil ist, dass man sich mit einem Laufzeitvertrag für eine längere Zeit an einen Anbieter bindet. In der Regel sind das zwei Jahre. Wer vergisst, rechtzeitig zu kündigen, muss zudem ein weiteres Jahr beim Anbieter bleiben. Der monatliche Betrag verändert sich nicht, auch wenn das  Kind die inkludierte Leistung nicht nutzt.

 

Nutzt der Nachwuchs einen Tarif mit Inklusiv-Einheiten, kann das mitunter teuer werden. Sind beispielsweise 100 Minuten Telefonie inklusive und hat das Kind diese vor Monatsende aufgebraucht, fallen für weitere Telefonate Kosten an.

 

Datenvolumen bestimmen

Es gibt mittlerweile Smartphone-Tarife mit bis zu 10 Gigabyte (GB) Inklusiv-Volumen. Dementsprechend teuer ist das Angebot. Doch wieviel Datenvolumen ist sinnvoll? Wer sein Smartphone im normalen Rahmen nutzt, also per WhatsApp chattet, E-Mails abruft und hin und wieder ein Video anschaut, kommt mit 500 MB gut aus.

 

Werden häufig Musik und Videos gestreamt, ist 1 GB sinnvoll. Insgesamt sollten Eltern darauf achten, einen Tarif mit ausreichend Datenvolumen zu buchen. Denn nach Erreichen des Volumens wird die Surf-Geschwindigkeit auf GPRS-Niveau gebremst. Surfen ist damit kaum noch möglich.

 

Vorsicht vor automatischen Nachladungen

Wer einen Smartphone-Tarif für das eigene Kind buchen möchte, sollte immer darauf achten, dass keine automatische Auf- oder Nachladung aktiviert ist. Das gilt sowohl für Prepaid-Angebote als auch für Laufzeittarife.

 

Im Prepaid-Bereich gibt es die Möglichkeit, das Guthaben automatisch wieder aufzuladen, wenn es aufgebraucht wurde. Bei Kindern ist dies nicht zu empfehlen - Eltern haben so keine Kontrolle mehr über die Kosten.

 

Einige Anbieter haben bei ihren Laufzeitverträgen die sogenannte Datenautomatik eingeführt. Dabei werden nach dem Verbrauch des Inklusiv-Volumens automatisch kostenpflichtige Datenpakete nachgebucht. Dieser Vorgang kann sich bis zu dreimal pro Monat wiederholen. In der Regel kostet einmal aufladen zwischen 2 und 5 Euro.

 

Das Problem: Die Datenautomatik ist bei den entsprechenden Tarifen automatisch voreingestellt. Wer das nicht weiß oder nicht daran denkt, muss Mehrkosten bezahlen. Bei vielen Tarifen muss die Datenautomatik deaktiviert werden. Dies erfolgt zumeist über die Hotline oder im persönlichen Online-Bereich des jeweiligen Anbieters. Es gibt aber auch Mobilfunkmarken, bei denen die Datenautomatik „fester Tarifbestandsteil" ist und daher nicht abbestellt werden kann.

 

Prepaid- und Postpaid-Tarife im Überblick

 

Prepaid

Postpaid

Vorteile

  • Kostenkontrolle
  • Kind ist weiterhin erreichbar, auch wenn das Guthaben aufgebraucht ist, da für eingehende Anrufe keine Kosten entstehen
  • Prepaid-Sim-Karten sind nahezu überall erhältlich
  • Man zahlt nur das, was man wirklich nutzt
  • Flexibilität, da Tarif jederzeit gewechselt werden kann
  • Kostenkontrolle bei Allnet-Flatrates
  • Für einen monatlichen Pauschalpreis kann beliebig telefoniert, gesimst und gesurft werden
  • Günstige Angebote inklusive Smartphone
  • Sperrung bestimmter Nummern oder Dienste möglich

Nachteile

  • Nach Verbrauch des Guthabens kann das Kind im Notfall nicht mehr telefonieren und simsen
  • Sperrung von kritischen Diensten oder Sonderrufnummern nicht möglich
  • Ohne Internet-Option können hohe Kosten für die mobile Datennutzung entstehen
  • Nutzer binden sich für bis zu 2 Jahre an Anbieter
  • Monatliche Kosten fallen auch bei Nicht-Nutzung an
  • Weitere mitunter hohe Kosten bei Tarifen mit Inklusiv-Einheiten