Es wird immer wieder bemängelt, dass vor allem junge Leute zu wenig persönlich miteinander kommunizieren und stattdessen nur noch auf ihr Smartphone starren und dort unzählige Nachrichten per Messenger versenden. Doch lösen Messenger-Dienste wie WhatsApp oder der Facebook Messenger wirklich zunehmend das persönliche Gespräch ab und sorgen somit für eine Vernachlässigung von Freunden und Familien?
Dieser Frage ist das Münchner TNS-Institut im Auftrag des Online-Portals Techbook und der Telekom Deutschland nachgegangen. Dafür wurden in einer Online-Befragung insgesamt 2.000 Teilnehmer über 18 Jahren befragt.
Das Ergebnis ist durchaus überraschend: Denn laut der Studie helfen Messenger gerade in Zeiten erhöhter Mobilität und gefühlter Arbeitsverdichtung, den Kontakt zu Familie und Freunden aufrechtzuerhalten. 65 Prozent der Befragten wissen durch die Nutzung von Messenger eher, wie es Freunden und Bekannten geht. Zudem gaben 56 Prozent an, über WhatsApp und Co. zu erfahren, was ihre Verwandten machen.
Das am häufigsten genutzte Kommunikationsmittel ist tatsächlich der Messenger WhatsApp. Diesen nutzen 46 Prozent der Befragten. Nur 32 Prozent nutzen das persönliche Gespräch. Das Telefon landet mit 24 Prozent nur noch auf dem dritten Platz.
Aber: Innerhalb von Familien spielt das persönliche Gespräch mit 84 Prozent weiterhin die wichtigste Rolle. Auf Platz zwei kommt aber schon WhatsApp mit 59 Prozent. Es folgen das Telefon mit 50 Prozent und die E-Mail mit 43 Prozent.
Doch Messenger dienen nicht nur der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte, sondern werden auch für Organisatorisches genutzt. 58 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die Planung und die Organisation des Familienlebens mit WhatsApp verbessert hat. So nutzen bereits 49 Prozent den Messenger für terminliche Absprachen mit den Familienmitgliedern eines Haushalts. 38 Prozent nutzen Messenger-Dienste zur allgemeinen Familienorganisation. Aber auch für Verwandte außerhalb des eigenen Haushalts (28 Prozent) sowie für den Freundes- und Bekanntenkreis (29 Prozent) gewinnt die Terminfindung per Messenger immer mehr an Bedeutung.